Ein Satz meiner Freundin Nicole lässt mich seit Wochen nicht los. Gesprochen in einer kleinen Runde Stoma-Trägerinnen, die ihre eigenen Erfahrungen gemacht haben und genug gesehen haben. Bei sich und anderen.

Nicht das Stoma ist das Problem,
sondern die Beschaffenheit des Körpers
ohne Stoma
Je länger dieser Satz in meinem Kopf seine Runden dreht, desto mehr macht er für mich Sinn. In dem Moment damals hat er mich schlichtweg sprachlos gemacht. Ein Stoma ist keine Krankheit, sondern ein Zustand des Körpers, wie er ist. Das ist mir nicht neu. Ein Stoma ist Teil der Lösung für das Leben. Auch das ist mir nicht neu. Ein Stoma allein hindert dich nicht daran, Sachen zu machen, Dinge zu erreichen und Etwas zu sein. Ja, mir ist bewusst, dass es Stomaanlagen gibt, die zu einem richtigen Problem im Alltag werden. Es gibt leider immer Ausnahmen. Ein Stoma allein hindert dich nicht daran, Sachen zu machen, Dinge zu erreichen und Etwas zu sein. Der Rest des Körper und der Geist tut dies für dich. Je mehr ich mich ehrlich mit mir selbst befasse, desto mehr finde ich mich in diesem Satz wieder. Dieser Satz fordert Eigenverantwortung zurück. Er reißt sie sich fast zurück. Ja, ich bin Stoma-Trägerin und ich habe meine Limits. Aber diese Limits entstehen nicht durch das Stück Darm, dass mir mehr Leben geschenkt hat. Es ist der kranke Körper, seine Eigenheiten und manchmal auch der Geist, der mich an meine Grenzen führt. Ein Stoma kann eine Herausforderung sein, an der jeder Einzelne von uns wachsen kann. Das ist unsere Aufgabe. Unseren Körper und Geist stärken.
Und ich schreibe dies jetzt, in einem Moment, in dem mich mein Körper wieder erinnert hat, dass nichts immer bleibt. Nicht, wenn alles rosig scheint und einfach. Ich bin hier, jetzt. So, wie ich bin und mit dem kann ich arbeiten. Für mehr, für mich.
