
Tag 1: Eine Anreise unter zwei Stunden ist ziemlich bequem und das Packen am Abend davor sowie am Morgen für keine ganzen vier Tage ist ebenso einfach. Wir benutzten das Gelände mit seinen Einrichtungen bereits am Anreisetag und das ist wirklich eine schöne Möglichkeit, langsam zu starten. Pünktlich um 16 Uhr beziehen wir ein zentrales und doch ruhiges Haus. Packe noch alles aus am ersten Abend, schließlich sind wir nicht lang da. Fast alle inkludierten Pakete für Handtücher z.B. sind nicht im Haus, mein Mann geht noch mal zur Rezeption. Das kleine Wunder wechselt zwischen „hier ist es ungewohnt“ und „wir können hier leben“. Ich mag die Stille im Haus, draußen und drinnen. Obwohl so viele Menschen auf dem Gelände sind, im Haus merke ich das nicht. Das ist ein Mega Plus.






Tag 2: Ich sitze auf dem Klo und dann fällt es mir ein: Scheiße. Badeanzüge für die Kleine vergessen! Papa fährt im Ort welche kaufen, im Bad merke ich, dass ich Papas Badehose im Haus liegen lassen habe. Ein Chaos. Der Aqua-Park ist jedoch sehr gut für Kinder und bietet sehr viel. Noch zu viel. Ein Nickerchen im Haus muss sein, ein XXL Nickerchen sogar. Der restlicher Nachmittag wird gefüllt mit Tiere gucken auf dem Bauernhof und Gelände erkunden, heut ist es noch trocken. Dabei geht das Laufrad kaputt, auf dem Weg verlorene Schrauben können wieder gefunden werden. Unglaublich für meinen inneren Pessimisten. Danach gibt es Abendessen, sowie das Frühstück machen wir das im Haus. Dann geht es in den Hauseigenen Whirlpool und zurück ins Hauptgebäude für ein Eis sowie weiteren Zeitvertreib mit Fische gucken, den dicken Grauen besonders. Die Beleuchtung des Außenbereichs ist schön.


Tag 3: Der Brötchenservice klappt gut, als Frühaufsteher ist 7:30 echt okay. Die Betten hier sind hart, aber ich schlafe ganz gut. Obwohl es viele Leute sind, sind die meisten friedlich miteinander. Aber Deppen gibt es überall. Während wir wieder ins Schwimmbad gehen und auch die anderen Einrichtungen nutzen, merkt man, dass es voll ist – denn heut ist ein Regentag. Kein Mittagsschlaf, aber ein glitzerndes Elfen-Sticker-Buch verschafft uns eine Verschnaufpause. Unser kleines Wunder ist, ein Jahr später als Vergleich zum CP in Holland, etwas freier in den öffentlichen Spielbereichen. Das ist schön zu beobachten. Ohne Mittagsschlaf geht unser letzter Tag früh zu Ende – wenn auch eine Auszeit, um hier etwas Neues zu entdecken, habe ich keine Auszeit oder Trennung von meinem Körper. Egal, ob Urlaub oder Alltag, die Symptome werden nicht besser die Tage.
Meine Realität trotz schöner Bilder und einem Lächeln: Mein rechter Fuß schmerzt stechend bei jedem Schritt. Nicht nur beim Laufen habe ich Schmerzen im Fuß und Bein. Ich kann nicht schmerzfrei auf dem Boden sitzen mit meiner Kleinen. Meine Hüfte schmerzt so sehr wie in vielen Monaten nicht, besonders in der Nacht zieht mir der Schmerz über’s Knie bis in die Ferse runter. Ich weiß nicht, wie ich liegen soll, um schmerzfrei zu ruhen. Dazu kommt ab Tag 2 bis nach meiner Rückkehr noch Durchfall, der Grund ist mir nicht bekannt. Und ja, Durchfall mag besser zu handhaben sein mit Beutel, weil ich nicht rennen muss – das heißt nicht, dass es weniger weh tut und unangenehm ist.






Tag 4: Abreisetag und Fazit zugleich. Während ich aufräume und packe, sitzen meine Zwei im Whirlpool (a.k.a. Blubber-Bad). Mit dieser Art der Aufgabenteilung kann ich gut leben. Danach sagen wir dem dicken Grauen, den Bauernhof-Tieren und dem ganzen Center Parcs Tschüss. Das Abschiedsgeschenk: ein Glitzer-Tattoo 🙂 Fast ein Muss.
Hier gibt es nur Eindrücke der Anlage zu sehen, da wir diese nicht verlassen haben und das nicht vorhatten, wie in Holland. Dort war es unsere Basis für mehr. Wenn man sich an das Konzept gewöhnt hat, kann man die Vorteile durchaus genießen.
Pro:
⁃ Die Anlage ist schön angelegt, die vielen Bäume sind ganz mein Ding
⁃ Das Schwimmbad ist tropisch, vielfältig und bietet genug Möglichkeiten. Da brauch ich kein Tropical Islands mehr
⁃ Burger-Laden „Rocket“ mit leckeren Burgern wirklich sein Geld wert. Cheeseburger is a classic
⁃ Obwohl viele Leute auf dem Gelände sind, ist es draußen bei den Häusern ruhig und angenehm. Zu beachten, es war Januar unter der Woche
⁃ Spielplätze haben hier jeweils ein Thema tierischer Natur und sind toll gestaltet
⁃ Exklusiv-Haus in zweiter Reihe zum Hauptgebäude ziemlich ideal gelegen
⁃ Brötchenservice morgens ein toller Bonus
⁃ Für eine kleine Auszeit wäre diese Anlage für uns noch mal im Gespräch für in 1-2 Jahren
Contra:
⁃ Obwohl die Anlage erst knapp 6 Jahre alt ist, sieht man mehr Spuren als gedacht z.B. viele kaputte Fliesen ohne Reparatur
⁃ Hygiene ist ein Thema. Im Haus waren es bei uns nur Kleinigkeiten, im öffentlichen Bereich liegt viel Besteck/Müll in den Pflanzen. Diese Erfahrung wird von mehreren Bekannten leider geteilt, teils extremer
⁃ Spülmittel sollte Teil des Center Parcs Küchenset werden, fehlt mir jedes Mal
⁃ Ebenso wie ein anständiges Messer, habe Möhren mit dem Brotmesser geschnitten. Zum Glück nicht meine Finger.
⁃ Sobald man direkt vergleichen kann, tut man es: der Indoor-Spielplatz war nicht so gut in unseren Augen, mehrere Gründe – zwar alles schön aus Holz, aber auf das Klettern fixiert. Andere Indoor-Spielplätze auch für nicht-Kletterer breiter aufgestellt. Bereiche nicht einsehbar von den Tischen, da Bühne dazwischen. Zu wenige Tische generell. Und schade, dass man nicht, wie in NLD, von Tisch aus bestellen kann. Schlechtere Auswahl.

PS: noch ein bisschen über’s Leben mit Stoma: Ich wechsle meinen Beutel in öffentlichen Toiletten oft sitzend auf dem Klo. Also nicht auf der Behindertentoilette, sondern in einer der normalen Kabinen. Ich hab oft ein kleine Dose Duftspray und Versorgungsmaterialien dabei und benutze mich selbst als Ablage, die ist oft Mangelware oder nicht hygienisch. Man muss diese Art zu wechseln üben, fand ich zumindest und es ist nicht geeignet bei heftigem Durchfall mit einem Zweiteiler, das gibt nur ein Chaos, das kaum zu retten ist 😉

Lust auf den Bericht aus dem Center Parcs Zandvoort, Holland, aus 2023? Hier lang!

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