Luxus im Allgäuer Berghof

Schon von unseren anderen Urlauben in den Hotels der Familotel-Kette gelesen? Herbst 2022 – hier lang und Herbst 2023 – hier lang.

Wieder ist Herbst.

Sicht auf die Anlage von noch weiter oben
Das Familotel Allgäuer Berghof ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gebucht hatten wir diese paar Tage Auszeit bereits im Februar diesen Jahres. Da war ich weder im Schub noch im Krankenstand. Es ist lange her, dass ich in so einem Umstand überhaupt von Zuhause weggefahren bin. Das letzte Mal war 2016, Wochen nach meiner Not-OP wegen einer Hernie. Wir hatten eine Rundreise durch Nord-Vietnam geplant, aber mit unverheilter Bauchwunde reise ich nicht durch ein asiatisches Land. Wir stornierten und buchten um auf eine Woche La Palma All Inklusive, machten nur wenige Ausflüge auf der Insel, um mich zu schonen wie z.B. eine Bustour für eher alte Leute sowie kleine Spaziergänge in der Umgebung und entspannten sonst in der Anlage. Dieser Urlaub hatte tatsächlich zur Genesung und meinem Wohlbefinden beigetragen. Nun ist die Grundsituation heutzutage eine andere. Erst mal mit Kind natürlich. Und dann unter Einfluss mehrerer ordentlicher Medikamente in einem Schub. Das ist anders als nach einer OP, merke ich nun für mich persönlich.

Zur Abfahrt war meine Zustand in etwa dieser: Das Kortisons von 50mg auf 40mg runter schien nicht zu greifen, ich hatte vermehrt wieder Bauchschmerzen und Durchfall. Meine Finger um die Nägel waren weiterhin aufgerissen, ich kämpfte seit Wochen mit Husten und diesem Heißhunger. Von miesen Kortison-Laune nicht anzufangen, in der ich mich und meine Umwelt wirklich nicht leiden kann; zumindest war das Schlafen insgesamt besser geworden. Auch die Belastbarkeit war etwas besser geworden, eine schleichende aber doch spürbare Entwicklung. Leider bleibe ich in ständiger Sorge, dass der nächste Schritt runter im Kortison meine Situation wieder verschlechtert. Unterschwellig verlässt mich das Gefühl nie, es ist täglich eine Aufgabe für sich, positiv zu starten und mich nicht aufzugeben. Deswegen bin ich wieder auf 50mg hoch, um danach in 5mg Schritten erneut zu reduzieren. Es wirkt wie ein Tanz, das Ausschleichen. Und momentan trette ich mir ständig selbst auf die Füße. Zusätzlich ist die schnelle und tolle Wirkung von Rinvoq bei mir nicht eingetreten – ja, ich habe die schlechte Haut im Gesicht bekommen (bekannte Nebenwirkung), aber nach 1,5 Monaten bin ich nicht überzeugt. Hätte es bereits gegriffen, würde das Ausschleichen einfacher funktionieren. Ich werde die Flinte noch nicht ins Korn, mein Kontrolltermin in der Klinik steht aus bei der 3 Monatsmarke und bis dahin gebe ich dem Medikament die Chance, Wirkung zu zeigen. Danach müssen andere Optionen her, um die langfristige Therapie zu sichern.

Sicht von unserem Balkon
Balkon-Aussicht mal anders
Sicht von der Haupt-Terrasse
Froschtastische Dekoration
Das Ambiente in der Anlage
Einer der Spielplätze und Herbstfarben

Ich möchte euch ein paar Eindrücke aus dem Allgäuer Berghof hier lassen. Generell lässt sich sagen, dass es einem hier nur an wenig fehlen kann, wenn man sich als Familie für dieses Hotel entscheidet. Viele Gedanken haben sich Betreiber gemacht, damit Kinder sich hier gesehen fühlen und Erwachsene nicht zu kurz kommen. Alles in einem Haus, hätte es früher nicht gegeben, haben wir zwischendurch ein Gespräch mit einer Oma. Hat es auch nicht; es ist verrückt, in welch‘ Fülle wir heutzutage leben dürfen. Die Lage auf dem Berg ist sehr schön und verliert auch nicht seinen Charme. War ich früher nicht so der Bergliebhaber, hat mich Skandinavien bekehrt. Die Höhenmeter zu Fuß zu bewältigen gehört immer noch nicht zu meinen Talenten. Die Lage hat ihren Preis, insgesamt und bei speziellen Themen wie dem WLAN. Für das Hotel wurde der Berg erst richtig erschlossen, das muss man sich dabei immer vor Augen führen. Ich war auch noch nie in einem Hotel, in dem ich mich hätte verlaufen können und in dem so viele Treppen mit Rutschen gepaart sind. „Im Urlaub gab es mehr für Kinder als für Erwachsene“, hat unsere Kleine gesagt. Wir bewohnten eines der neueren Zimmer, Nichts quietschte und die gewünschte Ausstattung war da. Morgens hatten wir keine Mücken, ab Mittags und besonders abends war Lüften im warmen Zimmer wegen der Schwärme nicht mehr möglich. Neu für uns war, dass alle Mahlzeiten ganz als Büffett angeboten waren und wir das Essen immer zusammenstellen konnten, wie wir wollten. Für uns Mädels ein großer Pluspunkt. Das Essen, wie in jedem Hotel dieser Kette, war mega lecker. Mein liebsten süßes Teil am ganzen Büffet – Brezel mit Berliner Teig. Der feste Tisch morgens und abends ist eine tolle Idee für alle Gäste. Egal, ob wir zu den Ersten gehörten oder nicht, es war nie chaotisch beim Essen. Oft waren wir unter den Ersten, das ergibt sich einfach für jede Familie aus ihrem Rhythmus.

Es wurde in so vielen Dingen an Familien gedacht, dass sich kinderlose Paare hier gar nicht Zuhause fühlen können, denke ich immer wieder. Warum sollten sie auch? Noch nie gesehen und doch so eine gute Idee, war der Indoor-XXL-Sandkasten und auch eine Hauseigene Bobbycar-Strecke. Das geteilte Schwimmbad – für groß und klein – ist gut durchdacht und bietet genug Liegeflächen neben den unterschiedlichsten Becken und dem Infinity-Pool. Nach dem Frühstück sind wir hier lange für uns; mit Bademäntel vom Hotel watscheln wir auch wieder ins Zimmer für das Umziehen und Föhnen. Die vielen Menschen verteilen sich in der Anlage ganz gut, es ist angenehm. Hätte ich nicht erwartet, kann jedoch dem Fakt zu Schulden sein, dass sich die anderen Familien mehr aus der Anlage rausbewegt haben. Denn beim Essen sind die Tische voller Gäste. Auch ungewohnt für uns im nun dritten Familotel, war, dass der komplette Betreuungsbereich Elternfrei war und strikten Regeln folgt. Hieß für uns tatsächlich, dass wir den Bereich gar nicht nutzten (was wir in den anderen Hotels konnten als Familie konnten – als Spielzimmer sozusagen). Die Fülle von Angeboten führte dazu, dass wir viele davon aus Zeit-, Alters- und Mach-ich-nicht-Allein-Gründen nicht wahrgenommen haben. Wir nutzen jedoch ein Bastelangebot und Stockbrotgrillen gemeinsam – letzteres leider von dem einziges Regen tagsüber abgebrochen. Der Indoorspielplatz ist, wie alles hier, hochwertig und neu, am Morgen durch die Sonne wie ein Treibhaus.

Dass wir hier das Housekeeping über ein Tablet anweisen sollen, hat wie alles zwei Seiten – leider ist die Reinigungszeit nicht geeignet für unsere Familie, und so stelle ich nur die Mülleimer vor die Tür, während wir zur Mittagszeit Nickerchen machen. Am nächsten Tag der Fehler von uns, Reinigung nicht beauftragt. Unsere Kleine hat Freude bei dem Tieren, es gibt Ziegen, Esel und Pferde zu streicheln. Auch anderen Kindern von der Bank aus beim Fußball zusehen steht hoch im Kurs. Unschlagbar jedoch die ganze Zeit: mit uns Mau-Mau spielen. Morgens, Mittags, Abends. Einmal sind wir sogar in den leeren Kinosaal und haben dort gespielt. Einen Ausflug haben wir gemacht – als die Kleine und ich Nickerchen gemacht haben, ist mein Mann den Berg erkunden gegangen. Schnell war ihm klar, dass ich den Anstieg nicht gut schaffe und hat Plan B. ausgekundschaftet für den nächsten Tag. Da sind wir alle zusammen eine offene Gondel zur Weltcup-Express zur Hütte hoch und runter gefahren. Ein kleines Abendteuer und mal rauskommen, Schneekanonen zählen, die gestern mit dem Helikopter hergebracht worden waren.

Einfach ich, mit Hitze
Der Kreativraum
„Chronisch krank“ ist im Haus
Frösche. Überall.
Letzten Sonnenstrahlen des Tages
Hauseigene Bobbycar-Strecke
Liebe die Haare, immer noch
Ich. Mondgesicht.
Weltcup-Gondel im Herbst

Zur Abreise war mein Zustand in etwa dann dieser: Ich hatte unwissend was getrunken, das sich als naturtrüb herausstellte (obwohl ich komplett alkoholfrei geblieben war, nur um das zu erwähnen. Alkohol geht gar nicht). Das letzte Drittel vor Ort wirklich sehr erschwert durch Kreislaufprobleme und Durchfall wie Wasser, auch nachts. Ob die Medikamente überhaupt lang genug im Körper blieben und aufgenommen werden konnten, wage ich zu bezweifeln. „Mama du hast heute nacht 4x gepupst – ich hab dich trotzdem lieb.“ Alle waren wach und es waren nicht nur 4x, leider.

Obwohl hier alles sehr bequem auf kurzen Wegen zu erreichen war und eigentlich alles da war, was wir gebraucht hätten, war die Zeit für mich im Verhältnis anstrengend. Zum einen, weil wir eine vorsichtige Tochter haben, die mehr Zeit gebraucht hätte und zweitens, weil ich einfach noch nicht auf der Höhe war. Konnte ich nicht ändern; ebenso unverändert der in der Einleitung erwähnte Gesamtzustand. Ich merkte am Schluss, dass ich nach Hause wollte. Der Wunsch nach meinem vertrauten und eigenen Umfeld ist in letzter Zeit – nicht erst jetzt, sondern vermutlich Monaten, wenn nicht wenigen Jahren – größer geworden. Ich merke, unterwegs sein ist für mich nicht mehr das, was es mal war. Es ist schwer in Worte zu fassen, vielleicht muss ich das zu jetzigen Zeitpunkt auch nicht. Ich habe ein paar Dinge erkannt und versuche diese im nächsten Jahr für uns alle auf Reisen umzusetzen. Irgendwo zwischen Fern- und Heimweh schwebe ich, zwischen die Welt entdecken wie früher und was will ich von der Welt gerade wirklich.

Letzter Sonnenaufgang auf dem Berg

Stomabild mit Blut folgt

In der letzte Nacht ab Mitternacht stündlicher Wechsel, Durchfall wie Wasser
… zwei Tage später daheim endlich Ruhe im Bauch, aber alles total gereizt = Blut

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