Teil 2 hier
Meine Eindrücke zur Schwangerschaft gehen in die dritte Runde. Wieder sind es vier Einträge, die auf sozialen Medien bereits online sind. Solltet ihr da noch nicht die Möglichkeit gehabt haben, es einzusehen – hier gibt es die Zusammenfassung:
SCHWANGER MIT STOMA
PREGNANT WITH AN OSTOMY
Wie geht’s mir?
Hallo 7. Monat! Mein Kopf ist besser, ich kann ziemlich viel bewerkstelligen und mein Stoma verändert sich nur langsam – Ru wird flacher und breiter, d.h. ich muss die bisherigen Platten bis zum maximal Möglichen ausschneiden. Die Hernie oder Verschiebung, die mir Schmerzen bereitet bzw. mein ganzer Bauch unterhalb des Bauchnabels, der beim Aufstehen und schon leichten Anstrengungen zu schmerzen beginnt, ist eher eine Herausforderung. Mit normaler Basko-Bandage geht es nicht, weil die unangenehm am Bauch ist und ohne geht es dauerhaft natürlich auch nicht – deswegen nun die neue Bandage! Es ist keine Stoma-Bandage, wenn Ru mal aktiv wird, muss sie gelockert werden. Die Anprobe erfolgte so: Nicht nur die Stoma-Schwester, sondern alle anwesenden fünf Sanitätshaus-Damen stehen um dich und begutachten die Bandage, die man bisher kaum am Kunden gesehen hat. Ich durfte mich drehen und wenden, die Passform sowie das Design wurde von allen positiv bewertet. Ich stimme dem total zu, trage ich sie nun seit ein paar Tagen und es ist wirklich eine Verbesserung! Warum? Da geht einem ja der Platz aus!!! Ich möchte manchmal tanzen in dieser Bandage. Sie sitzt gut, ich kann sie sehr variabel in der Stärke einstellen und sie schneidet nicht oberhalb des Bauchnabels in den Bauch ein. Sie unterstützt, wo sie soll – den Bauch von unten, nicht frontal wie die sonstigen Bandagen. Denn die anderen Modelle drücken den Bauch einfach nur ein und das tut mir der wachsenden Gebärmutter samt Krümel wirklich nicht gut. Ich fühlte mich sofort besser und über die Tage war es dann weiterhin so. Ich fühle mich viel sicherer in der Mitte und Bewegungen fallen mir wieder etwas leichter, weniger schmerzhaft. Alles richtig gemacht 🙂
How am I?
Hello month #7! My mental health is better, I get a lot of shit and normal errands done and my ostomy only changes slowly – Ru is getting flatter and wider meaning I have to cut my hitherto ostomy supply out at the maximum. My hernia or displacement and respectively my belly below the belly button that causes me pain when getting up or even moving around lightly, are a challenge. The usual bandage from Basko is outdated with the growing belly since it is very uncomfortable and without any bandage, well, not an option either. That’s why I got a special one! It is not an ostomy bandage, so if Ru gets all active I need to loosen it. Imagine the fitting like this: Not only my ostomy therapist but the completely present staff of five from the medical supply store were around me, rating the bandage in looks and the actual fit. This was a rare occasion and I was showing it off just like a weird fashion show. But I agree, I have been wearing it for days now and it sure is an improvement! Why? Too much to say, too little space!!! At times, I feel like dancing with this bandage. It fits very well and I can vary the strength of the tightness widely. It does not cut in my belly and supports where it is needed at this moment – from below and not frontal like the usual bandage I wear. Other bandages simply press the stomach in and that started to hurt with the growing uterine and baby. I felt better immediately and even days after this first impression, this is correct. I still feel safer around my middle and stronger around my belly. Moving feels a lot easier and causes less pain. Right thing at the right time.
Erster Termin in der Frauenklinik
Ich sollte meine Termine immer in den August legen, denn die Fahrtzeit von 50 Minuten ist ein Traum zur Urlaubszeit. Mein erster Eindruck der Frauenklinik ist gut, alle sind freundlich und die Organisation scheint reibungslos. Auch die Schwangerschaftsambulanz kommt gut an. 0815 bereit, 0840 Termin, 1100 drangekommen. Puh, danke Sitzfleisch und Wartezimmer-Romantik. Lange Zeit frage ich mich nach der Bitte der Schwester, etwas Geduld zu haben, ob der Arzt nicht kommen kann oder will. Kein anderer Arzt aus dem Haus kann aushelfen und ohne Empfang bleibt mir mein Buch, das Rätselheft und Leute zu beobachten. Gott sei Dank habe ich Urlaub und kann dann entspannt mit meinem Pullover im Nacken etwas die Augen schließen. Man gewöhnt sich ans Warten, wenn man chronisch krank ist. Irgendwann kommt der Arzt im Stechschritt, eine Frau ist vor mir dran und ich wechsle noch einmal meinen Beutel. Erkenntnisse 1) Krümel geht es gut, liegt nun quer und wächst kräftig 2) Kontrollen nun aller 2 Wochen beim Frauenarzt und der Klinik im Wechsel 3) Ru verdeckt die Sicht auf das Geschlecht, dumm gelaufen 4) Der geplante Kaiserschnitt spätestens Ende November beruhigt mich.
First visit to the birth clinic
I should always try to schedule appointments during August since the drive only takes the necessary 50 minutes during holidays season instead of 90 minutes. My first impression of the birth clinic is positive, everyone is nice and the organization is smooth. The pregnancy care centre itself catches on as well. I arrived at 08:15 a.m., appointment was supposed to be at 08:40 a.m. – my turn eventually: 11:00 a.m. Phew – thank you inner patience and waiting room romantic. After we get asked to exercise patience, I start wondering if the doctor is hindered in showing up or if he chooses not to. No other doctor in-house can fill in the spot and without any reception on my phone I am left with some reading, my riddle booklet and some good old people watching. Since I have a few days off, I am super relaxed and even close my eyes for a while using my sweater as a pillow. One gets used to waiting when chronically ill. At some point, the doctor goose-stepped in and with one patient ahead of me, I changed my bag a last time before meeting the doctor. Findings: 1) Our little baby is doing well, lies crosswise and grows vigorously 2) Check-ups every fortnight at the gynecologist and the clinic by turns 3) Ru concealed the gender, shit happens 4) The planned c-section by the end of November reassures me.
Bedrückt
Es gibt kein Bild zu dem Zustand, der mich grad bedrückt. Ja, ich bin ein positiver Mensch und ja, ich kann auch gut darin sein, den „Schein zu wahren“. Dass die Schwangerschaft mir Einiges abverlangen würde, wusste ich. Schon bevor ich in anderen Umständen war, hatte ich Angst vor genau diesen. Schreckliche Angst, was mit meinem Körper passieren würde. Und nun, da ich in der 26. SSW bin, habe ich vor jedem Tag Angst und man sieht es nicht. Meistens kann ich es gut beiseitestellen und nach vorne sehen, jetzt will ich gerade heulen und vor mir selbst wegrennen. Und obwohl ich mich so fühle, will ich es auch nicht zerreden, denn dann würde ich gerade in schreckliche viele Tränen ausbrechen – und die Kraft habe ich grad nicht. Mein Bauch deformiert und verhärtet sich zeitweise so stark um Ru, dass ich gar nicht hinsehen will. Wenn das keine Hernie unter dem Netz ist, welches den ganzen Bereich nach vorne drückt, was dann? Was, wenn die Hernie wieder Darm einklemmt? Was, wenn es danach nicht richtig geflickt werden kann? Ich habe keine Kraft, mir darüber einen Kopf zu machen. Ich habe einfach nur Angst.
Depressed
There is no picture representing the current depressed mood I am in. Yes, I am an optimist and yes, I can be quite excellent in keeping the appearances up at times. Pregnancy would demand a lot from me, I knew that beforehand. Even before expecting I was scared of exactly this situation. It was not simply some discomfort but dire fear what this would do to my body. Being 26 weeks pregnant, I am now fearful every day and I don’t look like it. I can set it aside most times and look ahead, but right now I want to cry and run away from myself. And even though I feel like this I don’t want to flog it to death since that would make me cry really bad and I don’t have the strength for that. My belly around Ru deforms and hardens again and again, I don’t even want to look at it anymore. If that’s not a hernia below the implanted net pushing a whole area forward, what is? What if this jams colon again? What if they don’t mend me good enough afterwards? I don’t have the strength to pore over those things. I simply feel fear.
Erster Tag im neuen Jahr
Die letzten Tage glichen einer Achterbahnfahrt. Am Mittwoch haben mich viele negative Gefühlen übermannt und total eingenommen. Sie sind heute nicht weg, ich habe sie nur wieder besser im Griff, sie dominieren nicht jeden meiner Gedanken. Donnerstagnachmittag kamen Schmerzen dazu, nachdem ich mich schon Kopfmäßig den Tag über durchgebissen hatte. Grund waren meine Verwachsungen auf der rechten Bauchseite, jede Bewegung schmerzte schrecklich – wahrscheinlich lag Krümel zeitweise anders. Einen Tag später ging es mir besser und zum Ultraschall hatte ich ein wahrliches Hochgefühl, denn das langgehütete Geheimnis um das Geschlecht unseres Babys wurde gelüftet. Es geht ihr sehr gut, sie ist fit und wird optimal versorgt. Am gestrigen Samstag dann mein Geburtstag, ganz ruhig und ohne wilde Sause. Ich bekam so viel Liebe entgegengebracht – das war Balsam für die Seele. Leichte und schwere Tage geben sich die Klinke in die Hand, die leichten geben mir die Möglichkeit, die schweren besser zu verarbeiten…
First day post-birthday
The past days have been like a roller coaster ride. On Wednesday, a lot of negativity overpowered me completely. It is not gone today, I can only master it better and it doesn’t dominate my ever thought. Thursday afternoon added pain to my misery after I struggled with immense negativity all day. This was probably caused by a different position of the baby which hurt my cicatrization right-hand side with every move I made. A day afterwards I felt better overall and with the next ultrasound I truly had an exaltation. The long-kept secret was revealed: It’s a girl! She is doing very good, is fit and well supplied with all the essentials. Yesterday’s Saturday was my 31st birthday and quiet calm and without any big party. I did receive a lot of love though – balm for the soul. Light and heavy days are close to one another, so the light ones offer the possibility to cope better with the heavy ones…
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